In Deutschland werden an die rund 1 Million hier lebenden Pferde jährlich ca. 1,6 Millionen Tonnen Futter verfüttert. Allerdings liegen kaum Daten über die Qualität des Getreides, welches in der Pferdefutterproduktion zum Einsatz kommt, vor. Dies ist kritisch zu sehen, weil gesundheitsgefährdende Verunreinigungen im Futter enthalten sein können (Liesner, 2012).
Verschiedene Pilze können sekundäre Stoffwechselprodukte wie Mykotoxine produzieren (Samyal & Sharma, 2023). Diese werden entweder schon auf dem Feld oder später bei der Lagerung gebildet. Mykotoxine sind weitestgehend hitzestabil und werden vom Immunsystem nicht aktiv bekämpft (TSK BW, 2020).
In der Vergangenheit berichteten verschiedene Pferdezeitschriften und -portale über die Gefahr, die für Pferde von Mykotoxinen ausgeht. (Cavallo, 2017, Cavallo, 2025, Sladky, 2016). Es wurde unter Anderem berichtet, dass Pferde ihr Futter mit enthaltenen Mykotoxinen fraßen und es infolgedessen zu erhöhten Leberwerten kam. Vor allem ZEN, FUM und DON spielen hier laut der interviewten Veterinäre eine Rolle (Cavallo, 2025).
Forschungsergebnisse in der Tiermedizin zeigen, dass bei einer systematischen Untersuchung von kommerziell in Deutschland hergestelltem Pferdefutter eine Kontamination mit Mykotoxinen weit verbreitet ist. Unmittelbare gravierende Gesundheitsprobleme bei Pferden werden zumeist bei der Aufnahme hoher Mengen an Mykotoxinen sichtbar. Über die Langzeitfolgen der Aufnahme moderater Mengen über einen längeren Zeitraum ist wenig bekannt (Liesner, 2012).
| Mykotoxin | Vorkommen | Symptome beim Pferd | Quellen |
|---|---|---|---|
| Aflatoxin (AFL) | Futter aus warmen Klimazonen, Weizen | Gehirn-, Leber-, Nieren- und Herzschäden, Leukozyten-Reduktion, Tod | TSK BW, 2020; Janik et al., 2020 |
| Deoxynivalenol (DON) | Getreide | Futterverweigerung, Gewichtsverlust, Durchfall, Magen-Darm-Entzündungen, Immunsuppression, Veränderung von Blut- und Leberwerten | Richter et al., 2007; Liesner, 2012 |
| Fumonisin (FUM) | Mais, Getreide | Hirnblutungen und -schäden, schwere Leberdegeneration, Dünndarmentzündung, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Temperamentsveränderungen, Ataxien, Lippen- und Zungenlähmung, Equine Leukoenzephalomalazie, Blindheit, Tod | TSK BW, 2020; Liesner, 2012 |
| Ochratoxin A (OTA) | Getreide | Nierenerkrankungen | TSK BW, 2020; Liesner, 2012 |
| T-2/HT-2 Toxin | Getreide | Hypersalivation, Hautveränderungen, Störungen des Nervensystems | Janik et al., 2020; Liesner, 2012 |
| Zearalenon (ZEN/ZEA/ZON) | Mais, Getreide | Innere Blutungen, Hyperöstrogenismus, Zyklusstörungen, Tod | TSK BW, 2020; Liesner, 2012 |
| Mykotoxin | Matrix | Empfohlener Grenzwert (mg/kg) |
|---|---|---|
| AFL (B1) | Ausgangserzeugnisse (Heu, Stroh, Hafer) | 0,02 |
| Ergänzungs-/Alleinfutter | 0,01 | |
| DON | Einzelfuttermittel – Getreide/-erzeugnisse | 8 |
| Einzelfuttermittel – Maisnebenprodukte | 12 | |
| Mischfuttermittel | 5 | |
| ZEN | Getreide/-erzeugnisse | 2 |
| Maisnebenprodukte | 3 | |
| OTA | Getreide/-erzeugnisse | 0,25 |
| FUM (B1/B2) | Mais/-erzeugnisse | 60 |
| Mischfuttermittel | 5 | |
| T-2/HT-2 | Unverarbeitete/r Gerste und Mais | 200 |
| Hafer (ungeschält) | 1000 | |
| Weizen, Roggen, sonstiges Getreide | 100 | |
| Hafermahlerzeugnisse (Spelzen) | 2000 | |
| Sonstige Getreideerzeugnisse | 500 | |
| Mischfuttermittel | 250 |
Mykotoxine lassen sich nicht vollständig vermeiden. Eine Minimierung des Gehalts durch den richtigen Umgang mit den Futtermitteln ist für die Tiergesundheit entscheidend. Verschiedene Unternehmen bieten Mykotoxinbinder als Futterzusatz an. Von diesen wird aufgrund unzureichender Wirksamkeitsstudien abgeraten (Schulz & Vervuert, 2015).
Um zu prüfen, ob Pferdefutter durch bedenkliche Mengen an Mykotoxinen belastet ist, werden Laboranalyseverfahren eingesetzt. Eine höchst innovative Methode für den präzisen Nachweis von Mykotoxinen ist die Durchflusszytometrie mit einem Multiplex-Immunoassay, der durch die SAFIA-Technologie (Suspension Array Fluorescence Immunoassay) ermöglicht wird. Hierdurch lassen sich innerhalb von Minuten sechs Mykotxoine (AFL, DON, ZEN, OTA, FUM, T-2) pro Probe gleichzeitig quantifizieren – deutlich sensitiver als die in Tabelle 2 dargestellten Grenzwerte und zu einem unschlagbaren Preis!
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